14.03.2024
Kein autobahnähnlicher Ausbau der L419!
Verkehrswende geht anders.
"Bündnis gegen den Ausbau der L419" demonstriert am 16.3. in Ronsdorf
Verkehrswende geht anders: Mit dem Planfeststellungsbeschluss wird Straßen NRW er-
mächtigt, die Parkstraße/L419 autobahnähnlich auszubauen. Dieser Ausbau entlastet die
Straßen nicht, sondern bringt nur mehr Autoverkehr, mehr Emissionen und Naturzerstö-
rung nach Ronsdorf. In der Klima- und Biodiversitätskrise sollte die Landesregierung die
aus der Zeit gefallene Ausbauplanung beenden, zumal selbst die bestehenden Verkehrs-
wege marode und unterfinanziert sind. Dafür demonstriert das "Bündnis gegen den Aus-
bau der L419" am Samstag, dem 16. März ab 13 Uhr am Lichtscheider Wasserturm.
Was geplant ist
Der Ausbau der L419 ist in zwei Bauabschnitten geplant: Als Erstes soll die Parkstraße
von Lichtscheid bis Erbschlö auf insgesamt sechs Fahrstreifen erweitert werden. Im An-
schluss daran folgt der Anschluss an die A1. "Die Vergrößerung des 2,3 km langen Stra-
ßenabschnittes bedeutet einen erheblichen Eingriff in die angrenzenden Landschafts-
schutz- und Naherholungsgebiete", stellt Roman Müllenschläder vom NABU Wuppertal
fest. Ein großer Teil der an die Straße angrenzenden Parkanlage muss gerodet werden.
Insgesamt sind es 5,5 Hektar Wald mit teils über 100-jährigen Buchen und Eichen, die
dem Ausbau zum Opfer fallen – eine Flächenversiegelung mit zu erwartenden klimati-
schen Folgen für Ronsdorf und Umgebung.
Während es beim Ausbau der erneuerbaren Energien gute Fortschritte gibt, stellt der Ver-
kehrsbereich das Sorgenkind deutscher Klimaschutzpolitik dar. Erstmals liegt die Erder-
wärmung durchschnittlich zwölf Monate lang 1,5 Grad über dem Referenzzeitraum. Exper-
ten sprechen von einer „Warnung an die Menschheit“, doch im Düsseldorfer Landtag wur-
de diese Warnung ignoriert. "Es ist unverständlich, dass gerade zu dieser Zeit die Planun-
gen am autobahnähnlichen Ausbau der L419 durch die Landesregierung unvermindert
fortgesetzt werden", sagt Ralf Weyer von Greenpeace Wuppertal.
Dennoch wird an den Plänen festgehalten. Dabei wird alleine der erste Bauabschnitt 53
Millionen Euro kosten, der zweite weitere 56,48 Millionen. Zudem wird der öffentliche Per-
sonalverkehr (ÖPNV) unter dem Ausbau leiden. So wird es durch die Umleitung der Busse
zu verlängerten Fahrtzeiten kommen, was den ÖPNV nochmals unattraktiver macht. Glei-
ches gilt für Radfahrer*innen, da mit dem Ausbau der L419 die Geh- und Radwege deut-
lich reduziert werden. Eine gleichberechtigte Planung, wie im Fahrrad- und Nahmobilitäts-
gesetz (FaNaG) vorgesehen, ist so nicht gegeben.
„Was wir brauchen, ist eine echte Verkehrswende“
Für Irmgard von Köller von "Mobiles Wuppertal" ist es unverständlich, dass die veran-
schlagten 53 Millionen Euro nicht in den Ausbau der Rad- und Fußinfrastruktur und den
Ausbau des Nahverkehrs gesteckt werden. „Wenn wir jetzt nicht umsteuern und etwas für
den Klimaschutz tun, wird es zu spät sein. Wir brauchen keine neuen Autobahnen. Was
wir brauchen, ist eine echte Verkehrswende. Jetzt.“
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23.03.2023
Appell der NaturFreunde Wuppertal:
„Frieden schaffen durch schweigende Waffen“
Auf Grundlage der Resolution des Bundesausschusses der NaturFreunde Deutschlands im
November 2022 erklären die Wuppertaler NaturFreunde zum Krieg in der Ukraine: „Frieden
schaffen durch schweigende Waffen“.
Der Krieg in der Ukraine bringt mit jedem Tag mehr Leid, Zerstörung und Tod, vor allem den sozial
benachteiligten Menschen. Und mit jedem Tag wächst das Risiko der Eskalation und Ausweitung.
Denn Kriege kennen keine Grenze in sich. Deshalb heißt die wichtigste Aufgabe auch im Krieg.
Frieden schaffen.
Das heißt als Antwort auf den völkerrechtsverachtenden, kriegsverbrecherischen und mit nichts zu
rechtfertigenden Angriffskrieg der russischen Armee auf die Ukraine: sofortiger Waffenstillstand!
Einstieg in Verhandlungen über
- den Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine,
- die Wiederherstellung der staatlichen Integrität der Ukraine,
- ein dauerhaftes Friedensabkommen,
- eine stabile Friedensarchitektur in Europa und
- ein Tribunal zur Aufarbeitung aller für diesen Krieg begangenen Verbrechen.
Diesen Appell richten wir, die NaturFreunde Wuppertal, an die Kriegsparteien, die Europäische
Union und die Bundesregierung. Wir fordern eine Friedenspolitik, die sich primär um einen
Waffenstillstand bemüht statt um das Liefern von Waffen oder Entsenden von Truppen in das
Kriegsgebiet. Wir fordern dies aus der Perspektive der betroffenen und bombardierten ukrainischen
Bevölkerung, der trauernden Familien ukrainischer und russischer Kriegstoten, der in diesem Krieg
Verletzten, Gefangengenommenen, Gefolterten, Vergewaltigten, Verschleppten, Vertriebenen,
Geflüchteten und obdach- wie heimatlos Gewordenen. Wir unterstützen alle Menschen, die vor
Krieg und Gewalt fliehen und in unsere Stadt kommen.
Wir treten ein für eine Politik der
- strafrechtlichen Verfolgung aller begangener Kriegsverbrechen,
- Entschädigung ihrer Opfer,
- Verständigung zwischen den Völkern Russlands und der Ukraine und
- des bedingungslosen Verbots, staatliche Grenzen mit militärischer Gewalt zu verändern.
Mindestens seit dem Heraufziehen des 2. Weltkrieges, an das in diesem Jahr besonders erinnert
wird, setzen sich die NaturFreunde für eine Sicherheits- und Entspannungspolitik für Abrüstung
statt Aufrüstung (lt. Internationalem Friedensbüro (IPB) übersteigt das weltweite Rüstungsbudget
2.113.000.000.000 Dollar), für Völkerverständigung statt Volksverhetzung und für eine
internationale Solidarität sozial unterprivilegierter Menschen ein.
Wir geben diese Erklärung ab, um einer friedenspolitischen Haltung in der Öffentlichkeit mehr
Gehör zu verschaffen, die aus Opfersicht weder militärische Überlegenheit oder militärische
Rückeroberung, noch Vergeltung an oder einen Sieg über den Aggressor fordert.
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26.03.2022
Nachhaltige Entwicklung setzt Frieden voraus
Die Jahreshauptversammlung der NaturFreunde Wuppertal erklärt angesichts des Überfalls Russlands auf die Ukraine: „Krieg ist die wahnsinnigste Verschwendung von Ressourcen.“ Angefangen von tausendfachem Mord an Menschen über vernichtende Zerstörungen aller Art bis hin zu unbegrenztem Schadstoffausstoß. „Wir sehen einmal wieder“, so die NaturFreunde weiter, „ohne Frieden ist alles nichts.“ Diese Erkenntnis trugen die NaturFreunde Deutschlands letztes Jahr durch das ganze Land mit ihrer Wanderung „Frieden in Bewegung“ von der Nordsee bis zum Bodensee.
In dem kriegerischen Konflikt zwischen Russland und Ukraine zeige sich, so die Wuppertaler NaturFreunde, die nachlässige Friedenspolitik – auch der Deutschen – in den letzten Jahrzehnten. Bald 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges scheine es noch immer keine tragfähige Alternative zur militärischen Abschreckung zu geben. An der Aggression gegen die Ukraine werde deutlich, dass Frieden kein Sprintziel sei, das kurzfristig zu erreichen ist. Friedenspolitik sei vielmehr, so die Auffassung der versammelten Mitglieder, ein Marathon.
Politische Sicherheitsarchitekturen sind sensible Gebäude, die gehegt und gepflegt werden müssen, und bei weitem keine Selbstläufer, erklären die NaturFreunde. Auf diesem Gebiet sei viel zu wenig investiert worden, insbesondere nach dem Ende des Kalten Krieges. Stattdessen, kritisieren die NaturFreunde, wurden immer neue Waffen entwickelt, produziert und diese auch noch in fast alle Welt verkauft – auch von Deutschland.
„Eine nachhaltige Entwicklung für alle Menschen auf diesem Planeten“, heißt es in der Erklärung weiter, „bedarf ganz dringend und als oberstes Ziel einer nachhaltigen Friedenspolitik, welche die Abrüstung und Völkerverständigung nicht aus den Augen verliert.“ Zur Gründungszeit der Wuppertaler NaturFreunde vor 110 Jahren hieß es noch „Jeder Tritt ein Brit´, jeder Stoß ein Franzos´, jeder Schuss ein Russ´!“ Die Feindschaft zu Großbritannien und Frankreich wurde überwunden. Die Wuppertaler NaturFreunde wollen nicht die Hoffnung verlieren, dass uns dies auch zu Russland gelingt.
Die Wuppertaler NaturFreunde rufen dazu auf, sich an den Ostermärschen an Rhein und Ruhr und an der Gedenkfeier zum Tag der Befreiung am 8. Mai auf dem Norrenberger Friedhof zu beteiligen. Sie treten für eine Friedenspolitik ein, die nachhaltige Sicherheitsgarantien aushandelt, frühzeitig diplomatisch deeskaliert, zivile Konfliktlösungsmechanismen etabliert und der Abrüstung sowie der Völkerverständigung mehr Aufmerksamkeit widmet als der Aufrüstung und der Abschreckung.
Ganz im Sinne der Weisheit, selber zu der Veränderung zu werden, die man in der Welt sehen möchte, weist ein Mitglied in der Diskussion dieses Aufrufs darauf hin, dass tätige Hilfe für ukrainische Flüchtlinge hier in Wuppertal ein praktischer Beitrag zur Völkerverständigung ist.
Wuppertal, 26.03.2022
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12.06.2021
Ergebnisprotokoll vom Workshop mit den Stärkenberaterinnen
Am 12.6.21 machte das Sprecherteam mit der Stärkenberatung des Landesverbandes einen Workshop, um einen Weg aus der Überalterung der Ortsgruppe Wuppertal zu finden und neue Mitglieder zu gewinnen. Alle Ergebnisse des Workshops findet ihr hier
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2020-2021
Corona: Statements & Gedichte
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Pandemieblues
Lilli
Februar 2021
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Wandel
Arno Michael Weber
Februar 2021
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Wie kommen wir aus der Krise?
Uwe Schuchhardt
Dezember 2020
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Botschaft
Arno Michael Weber
Dezember 2020
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Corona - Vorsicht und Rücksichtnahme bleiben unverzichtbar
Naturfreunde Bundesverband
Oktober 2020
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Mit Solidarität, Vertrauen, Geduld und Zuversicht durch die Krise
Uwe Schuchhardt
Juni 2020
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Corona-Blues
Wolfgang Weil
Juni 2020
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Texte zu Corona
Günter Wülfrath
März bis Mai 2020
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Coronaballade
Günter Wülfrath
April 2020
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